#thinkforward

BM Fokus: Erst die Theorie, dann die Praxis

28.10.2021
Schüler am Tisch

Seit gut zwei Jahren wird im Kanton Zürich ein neues Ausbildungsmodell in der kaufmännischen Grundbildung erprobt, mit dem leistungsstarke Jugendliche angesprochen werden sollen. Das erste Schuljahr verbringen die Lernenden vorwiegend in der Berufsfachschule. Eine erste Bilanz der Verantwortlichen fällt positiv aus.

Artikel im Schulblatt 4/2021, Text: Andreas Minder

KV BM Fokus: Hinter dem sperrigen Kürzel steckt ein Ausbildungsmodell, das zum Abschluss als Kaufmann oder Kauffrau mit Berufsmaturität (BM) führt. Der grösste Unterschied zu einer herkömmlichen Lehre ist ein Basislehrjahr, das man bisher vor allem aus der Informatik kennt. Die Lernenden verbringen das erste Lehrjahr fast ausschliesslich an der Berufsfachschule, konkret an der Wirtschaftsschule KV Zürich. Im zweiten und dritten Lehrjahr konzentrieren sie sich auf die betriebliche Ausbildung und gehen nur noch an einem Tag pro Woche zur Schule.

Die Initiative für das Modell kam von den Grossbanken UBS und Credit Suisse. «Wir wollten die Ausbildung zur kaufmännischen Berufsmaturität in der Banklehre attraktiver gestalten, um vermehrt Kandidatinnen und Kandidaten anzuziehen, die auch das Gymnasium hätten absolvieren können», erklärt Sabine Balmer Kunz, Leiterin Young Talents CS. Dies insbesondere deshalb, weil es für die steigenden Anforderungen in der Finanzbranche junge Leute brauche, die danach an der Fachhochschule oder der Uni studieren wollten. Zudem seien durch die Digitalisierung einfache Arbeiten und damit Arbeits- und Lernmöglichkeiten für die Lernenden im ersten Lehrjahr weggebrochen.

Um die Anzahl der Lernenden dennoch nicht reduzieren zu müssen, wurde eine alternative Lösung gesucht.

Rasche Entwicklung

Nach ersten Diskussionen im Herbst 2017 begannen die eigentlichen Arbeiten am Projekt Anfang 2018. Involviert waren ...

weiterlesen...