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Andreas Bischoff im Interview mit finews.ch über BM Fokus

10.11.2020
Schulhaus mit Tram

Auf Initiative der beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse entstand der Ausbildungsgang KV Berufsmaturität Fokus. Was die Erfahrungen nach dem ersten Jahr sind, hält Andreas Bischoff, Prorektor der Wirtschaftsschule KV Zürich, gegenüber finews.ch fest.

Herr Bischoff, an wen richtet sich das Projekt KV Berufsmaturität (BM) Fokus?

Für Lernende stellt die integrierte Absolvierung einer KV-Lehre in Kombination mit der Berufsmaturität bereits eine interessante Variante im Vergleich zu einer gymnasialen Mittelschul-Ausbildung dar, da sie berufspraktische Ausbildung mit Mittelschulbildung kombiniert.

Im Modell «KV BM Fokus» werden die Vorteile beider Welten zu einem spannenden Mix vereint. Das erste Lehrjahr ist ein Vollzeitschuljahr, die beiden folgenden widmen sich primär der berufspraktischen Ausbildung.

Daraus lässt sich schliesslich, dass die beiden Grossbanken bei der Rekrutierung von Lernenden der schulischen Motivation und der sprachlichen Affinität besonderes Gewicht einräumen sollten.

Richtig. Diese Auswahl ist im ersten Pilotjahrgang sehr gut geglückt. Das zeigen die Resultate der regelmässigen, externen Evaluationen durch die Pädagogische Hochschule Zürich. Die Motivationsstruktur zeigt anhaltend sehr hohe Werte. Auch weisen im Vergleich zu den Regelklassen markant weniger Lernende bereits nach dem ersten Semester grössere schulische Defizite aus.

Der Ausbildungsgang spricht motivierte und leistungswillige junge Leute an, welche bereit sind, diese hohen Anforderungen zu erfüllen. Damit stellt das Programm ein für die Grossbanken interessantes Instrument im «War for Talents» dar, mit dem sie potenziellen Gymnasiast*innen eine interessante Ausbildungsalternative bieten können.

Was waren die grössten Herausforderungen bei der Lancierung dieses Ausbildungsprojekts?

Die Wirtschaftsschule KV Zürich ist die mit rund 4‘300 Lernenden grösste kaufmännische Berufsschule der Schweiz. Als Prorektor der BM1 bin ich für die Ausbildung von 800 BM1-Lernenden verantwortlich, mehr als alle BM1-Lernenden der übrigen Schulen in der gesamten Schweiz. Wir beschäftigen ungefähr 190 Lehrende, allein 55 im Fachbereich Wirtschaft und Gesellschaft, alle mit Lehrbefähigung auf Gymnasialstufe.

Bei diesem Projekt musste zuallererst ein Lehrenden-Team zusammengestellt werden, das bereit war, für die erste Pilotklasse in kürzester Zeit die BM1 im kaufmännischen Bereich «neu zu denken». Dazu stand ab dem definitivem Durchführungsentscheid nicht einmal ganz ein Jahr zur Planung und Umsetzung zur Verfügung.

Es galt also, zusammen mit den Banken und dem CYP (Challenge your Potential), Konzepte für den digitalen Unterricht, den Fremdsprachenunterricht, das begleitete, selbstorganisierte Lernen (BSOL), Projekt- und Sportwochen zu entwerfen und durch die Strategiegruppe zu bringen.

Welche Rolle spielten die beiden Grossbanken?

Die Arbeit in den entsprechenden Gremien war sehr anspruchsvoll, da doch sehr unterschiedliche Welten aufeinandertrafen: die Grossbanken CS und UBS, die ÜK-Organisation CYP und unsere Schule.

Das ganze Interview lesen Sie aufhttps://www.finews.ch/news/banken/42157-kv-berufsmaturitaet-fokus-zuercher-bankenverband-kv-zuerich-ausbildung